Viele Frauen weltweit haben Brustimplantate, sei es in Folge einer Brustrekonstruktion oder aber aus kosmetischen Gründen. Die Zahl entsprechender Frauen liegt derzeit bei 10-15 Millionen, und sie ist nach wie vor ansteigend.
Aufgeraute Brustimplantate können offensichtlich das Risiko für Vergrößerungen von Lymphknoten erhöhen und zu Lymphknotenschwellungen oder schlimmstenfalls zum Tumor des Lymphgewebes führen. Diese Erkrankungen sind unter dem medizinischen Oberbegriff „Lymphome“ zusammengefasst.
Bei einer frühzeitigen Diagnose sind die Behandlungserfolge gut. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Zahl der Betroffenen bei 4.000 bis 30.000 liegt und in Zukunft ansteigen wird. Es wird von einer großen Dunkelziffer ausgegangen, weil die Erkrankung derzeit nicht nach eindeutig festgelegten Kriterien diagnostiziert werden kann.
Wissenschaftler vom Penn State Medical Center in Hershey wollten mehr über die Krankheit und dessen Zusammenhänge erfahren und werteten zahlreiche Studien, die bisher zu diesem Thema veröffentlicht wurden, aus.
Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die ungünstigen gesundheitlichen Folgen oftmals erst zehn Jahre nach der Brustimplantation aufgetreten waren. Zunächst war es zu einer Ansammlung von Lymphflüssigkeit oder Zellmasse in der Nähe des Implantats gekommen. Bei anderen Trägerinnen zeigten sich Läsionen auf der Haut, Fieber, Schweißausbrüche oder Erschöpfungszustände.
Mittels Ultraschall oder MRT können entsprechende Veränderungen festgestellt werden. Es wird angenommen, dass die aufgeraute Oberfläche des Brustimplantates zu dauerhaften Entzündungsreaktionen führt und die Entstehung der Lymphome begünstigen kann.
Leberfinger A. et al.
Breast Implant–Associated Anaplastic Large Cell Lymphoma A Systematic Review.
JAMA Surg
10/2017